Return on Investment: Videodolmetschen im Gesundheitssektor
Sprachbarrieren und die daraus folgenden Missverständnisse können insbesondere im Gesundheitswesen fatale Folgen mit sich ziehen. Daher bedarf es an effizienten Lösungen, um die Kommunikation im medizinischen Bereich nachhaltig zu verbessern, unabhängig davon, aus welchen Kulturkreisen Patient:innen kommen und welche Sprache sie sprechen.
Auch wenn der Bedarf unumstritten vorhanden ist, erscheint die Umsetzung in der Praxis etwas komplizierter: Oftmals kann es schwierig sein, den Return on Investment (ROI), zu Deutsch die Kapitalrendite, nachzuweisen und die Entscheidungsträger:innen davon zu überzeugen, dass eine effiziente Sprachlösung sich trotz der Anfangs hoch erscheinenden Kosten lohnen kann. Mittlerweile gibt es allerdings einige Messgrößen und Leistungsindikatoren, die aufzeigen, dass sich verschiedenste Faktoren verbessern und somit Kosten langfristig durch eine intelligente Sprachlösung eingespart werden können.
Im Folgenden werden wir einige dieser Faktoren vorstellen, die aufzeigen, wie innovative Sprachlösungen nicht nur die Effizienz, sondern auch die Rentabilität des Gesundheitswesens zum Positiven beeinflussen können.
Weniger logistische Fehler
Durch die Bereitstellung von professionellen Sprachmittler:innen für Patient:innen können Fehler bereits vor der eigentlichen Behandlung, nämlich bei der Terminplanung und -vorbereitung, erheblich reduziert werden. Kommunikative Missverständnisse bei der Terminplanung und -vorbereitung treten nämlich in der Praxis nicht allzu selten auf und führen häufig dazu, dass Termine nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Solche Ausfälle sind für Gesundheitsbetriebe äußerst kostspielig. Eine klare und verständliche Kommunikation auf Augenhöhe in diesem Prozess verringert die Gefahr von Missverständnissen.
Bessere Gesundheitsergebnisse
Verständliche Kommunikation ist von zentraler Bedeutung, um Patient:innen die besten Gesundheitsergebnisse zu bieten. Sprachbarrieren können zu zahlreichen Problemen auf verschiedenen Ebenen führen:
- Fehldiagnosen
- Verspätete Behandlung
- Behandlungsfehler
- Eingeschränktes Verständnis des Patient:innen für die Diagnose/Behandlung
- Erhöhter Stress für Patient:innen
- Mangelndes Vertrauen in die medizinische Institution
Durch eine intelligente und effiziente Lösung für Sprachbarrieren können all diese Probleme verringert oder sogar komplett vermieden werden, wodurch die Gesundheitsergebnisse insgesamt verbessert werden.
Höhere Patient:innenzufriedenheit
Durch die Vermeidung der genannten Probleme verbessern sich nicht nur die Gesundheitsergebnisse, sondern auch die Patient:innenzufriedenheit. Einige Studien[1] haben bereits unter Beweis gestellt, dass Patient:innen, die professionelle Sprachmittlung im Gesundheitsbereich in Anspruch nehmen, zufriedener mit der Behandlung sind. Sie fühlen sich dabei nicht nur besser verstanden, sondern das Kommunizieren in der eigenen Muttersprache wird auch als eine Art Wertschätzung für die eigene Kultur und Identität verstanden.
Höheres Maß an gesundheitlicher Chancengleichheit
Die Bereitstellung einer Sprachlösung mit qualifizierten Dolmetscher:innen in verschiedenen Sprache gewährleistet, dass die Patient:innen die bestmögliche Versorgung, eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung erhalten. Außerdem wird sichergestellt, dass medizinisches Personal mit den Patient:innen angemessen über ihren Gesundheitszustand und die empfohlenen Behandlungsprotokolle kommunizieren können. Patient:innen fühlen sich dadurch ernst genommen, wertgeschätzt und verstanden.
Kürzere Wartezeiten für Patient:innen
Sprachbarrieren können die Arbeitsabläufe bei der Patient:innenversorgung verlangsamen, von der Anmeldung und Anamnese bis hin zur Konsultation des Arztes oder der Ärztin. Dies kann für sowohl die Patient:innen selbst, als auch für das medizinische Personal frustrierend sein, zumal der zeitliche Druck in medizinischen Einrichtungen häufig hoch ist. Zeitersparnissen können hier also einen wertvollen Faktor darstellen.
Niedrigere Rückübernahmequoten
Auch nach der eigentlichen Behandlung können Missverständnisse und Kommunikationsbarrieren Kosten verursachen. Menschen, die durch fehlerhafte Behandlungen und Diagnosen erneut in Krankenhäuser zurückkehren, stellen einen großen Kostenfaktor dar, der durch das Einsetzen von Sprachmittlung im Gesundheitswesen weitestgehend eingeschränkt werden kann.
[1] Kletečka-Pulker M, Parrag S. Qualitätssicherung in der Versorgung nicht-deutschsprachiger PatientInnen. Videodolmetschen im Gesundheitswesen. Endbericht. 2015