Wir stellen vor: Teamleader der österreichischen Kundenbetreuung David Bognar
In unserer Serie „Wir stellen vor“ wollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gesicht geben. Dieses Mal haben wir mit unserem Teamleader der österreichischen Kunden, David Bognar, über sich und seinen Arbeitsalltag bei der SAVD gesprochen.
Was hat dich zu SAVD gebracht und wie lange bist du schon dabei?
Bei SAVD bin ich schon seit mehr als 7 Jahren, genau habe ich im Februar 2016 begonnen. Tatsächlich bin ich durch Stepstone auf SAVD gekommen, dort gab es eine Ausschreibung für eine:n Junior Customer Relations Manager:in. Ich habe mich beworben und die Stelle bekommen. Davor war ich bei der Verlagsgruppe „News“ und habe Werbeinserate verkauft.
Dein Schwerpunkt liegt im Verkauf/Sales. Hast du etwas in der Richtung studiert?
Ja, ich habe an der FH Burgenland in Eisenstadt „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“ mit dem Schwerpunkt Marketing und Sales studiert. Sales war bei mit immer schon der Bereich, der mich am meisten interessiert hat.
Was macht gerade SAVD für dich besonders spannend? Hast du Berührungspunkt mit dem Thema Dolmetschen?
Meine Eltern sind beide aus Ungarn. Das heißt mit Dolmetschen habe ich schon ein wenig Berührungspunkte. Gereizt hat mich damals bei meiner Bewerbung, dass das Unternehmen noch sehr jung und die Strukturen noch nicht fix waren und man somit auch noch viel verändern und gemeinsam wachsen konnte.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei SAVD für dich aus?
Einen typischen Arbeitsalltag gibt es so nicht, denn wenn ich vor Ort Termine habe, dann ist der Arbeitsalltag ein komplett anderer, als wenn ich vom Büro oder vom Home- Office arbeite. Meistens beginnt der Tag aber um 7 Uhr, außer ich muss nach Tirol, dann beginnt er vielleicht schon um 5 oder um 6 Uhr, je nachdem, wann ich losfahre. Als erstes hole ich mir einen Kaffee und beantworte E-Mails. Und dann schaue ich, was so anfällt: Sind das jetzt Neukundinnen und -kundenanfragen, sind es Kundinnen- und Kundenbeschweren, sind es Vertragsverhandlungen etc.
Gibt es trotzdem Aufgaben, die du häufiger und besonders gerne machst?
Ja, ich liebe es, bei Kundinnen und Kunden vor Ort zu sein. Unterwegs zu sein und Termine für Schulungen zu haben – das bereitet mir am meisten Freude. Ich habe mittlerweile ganz Österreich gesehen, da ich in jedem Bundesland schon Schulungen abhalten durfte.
Was genau machst du in den Schulungen?
Schulungen sind bei uns verpflichtend, sowohl für Neukundinnen und -kunden als auch für bestehende, entweder vor Ort oder remote. Da geht es darum, dass man den Nutzerinnen und Nutzern die Angst vorm System nimmt. Damit sie zum einen lernen, „Ok, ich kann bei dem System nichts falsch machen“, und zum anderen, wie man mit einer:m Dolmetscher:in einen Termin vereinbart, wie man überhaupt zu einer:m Dolmetscher:in kommt, was man machen kann, wenn es Probleme gibt usw.
Was siehst du als größere Herausforderung bei deiner Tätigkeit?
Ich stelle mir selbst immer die größten Herausforderungen. 😉 Die nächste große Herausforderung ist z.B., dass ich alle Landeskrankenhäuser in Österreich als Kundinnen und Kunde gewinne. Angefangen habe ich mit dem AKH, das einen Vertrag bei uns abgeschlossen hat. Und nun folgen (hoffentlich) alle weiteren.
Bist du nur für Kundinnen und Kunden in Österreich zuständig oder auch für die in Deutschland? Falls für beide, welche Unterschiede sind dir aufgefallen?
Mittlerweile nur noch für Österreich. Aber in meiner Anfangszeit war ich auch in Deutschland unterwegs. Ich durfte sehr viele Gefängnisse in Deutschland besuchen, ich war spezifisch für die Integration von Rheinlandpfalz zuständig. Die Unterschiede sind die „klassischen“, die man so kennt, würde ich sagen. Die Deutschen sind etwas direkter, sie sagen dir sofort, was sie wollen. Österreicher hingehen reden öfter mal drum herum. Ich habe aber beides immer gern gemacht. Ich habe mich aufgrund der Familienplanung dann dazu entschieden, nur mehr für Österreich zuständig zu sein bzw. habe das damals mit unserem Head of Sales so ausgemacht.
Gibt es etwas, dass den österreichischen Markt für das Videodolmetschen auszeichnet? Hat sich da etwas gewandelt, seitdem du bei SAVD dafür zuständig bist?
In Österreich hat sich sehr, sehr viel getan. Als ich bei SAVD angefangen habe, hatten wir gesamt 26 Kundinnen und Kunden. Jetzt sind wir bei 750. In Österreich haben wir durch das BBG (Bundesbeschaffung GmbH, Einkaufsdienstleister der öffentlich Hand) das große Glück, dass wir nicht einzeln ausschreiben müssen, sondern dass wir eine große Ausschreibung hatten/haben, durch die alle öffentlichen Einrichtungen erreicht werden können. Das erleichtert meinen Job ein wenig, da ich nicht 100 einzelne Ausschreibungen bearbeiten muss.
Gab es eine Situation bei all deinen Terminen, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Klinikum in Zams – das war der schnellste Abschluss für SAVD für lange Zeit. Da hat es von der Anfrage bis zum Abschluss nur drei Tage gedauert. Eine andere witzige Anekdote: Ich wurde mal bei einer Schulung gefragt, ob man Gebärdendolmetscher:innen auch über das Telefon (ohne Video!) bestellen kann. Dass das nicht funktioniert, ist nun mittlerweile Teil meiner Schulungen. 😁
Hast du etwas bei SAVD gelernt, was du auch in deinem Alltag einsetzen bzw. integrieren kannst?
Schwierig zu beantworten, weil mein Alltag sich derzeit stark um meine Kinder und um den Sport dreht und da ist es mit der Sprachbarriere nicht ganz so schlimm. Durch SAVD habe ich mehr Respekt vor anderen Sprachen und Kulturen gelernt. Aber in meinem täglichen Leben hat sich nicht viel geändert. Da haben mehr die Kinder eine Veränderung herbeigeführt als meine Arbeit.
Wenn du gefragt wirst, wo du arbeitest und was du genau machst, wie erklärst du es am besten?
Das ist davon abhängig, wem ich es erklären muss. Wenn ich es z.B. meiner Familie erkläre, die ja größtenteils aus Ungarn kommt, dann sage ich: Solltet ihr mal in ein Krankenhaus oder in eine Behörde in Österreich kommen und ihr könnt die Sprache nicht, dann ruft ihr bei SAVD an und kriegt eine:n Dolmetscher:in in 5 Minuten durchgestellt. Bei Freund:innen und Bekannten ist immer mein erster Satz „Ja, ich bin extrem viel in Häfn unterwegs“ – da schauen sie erst einmal komisch und dann erkläre ich, dass wir (von SAVD) für die Häftlinge, die kein Deutsch sprechen, hier Dolmetscher:innen freischalten, damit die Fachbeamt:innen und -beamten sich mit ihnen verständigen können. Das ich dort im Verkauf bin, verstehen die meisten dann schnell.
Dich haben also noch nicht so viele Leute gefragt, welche Sprache du dolmetscht, wenn du sagst, du arbeitest bei einer Firma, die Remote Dolmetschungen anbietet? 😉
Nein, weil alle wissen, dass ich Ungarisch spreche, und dann gehen Sie wahrscheinlich davon aus, dass ich für Ungarisch dolmetsche. Aber das stelle ich dann sehr schnell klar. Und auch wenn ich gefragt werde, ob ich dolmetsche, sage ich: Nein, 1. Habe ich weder die Qualifikationen noch 2. das Mindset dafür. Ich würde es nicht aushalten, teilweise so schlimme Gespräch zu führen.
Haben dich damals deine Besuche in den Gefängnissen oder jetzt auch in Krankenhäusern sehr mitgenommen?
Nein, weil das anders ist. Es ist ein Unterschied, ob man dort hingeht, als jemand der eine Schulung oder einen Vortrag hält oder als ein:e Gefangene:r, Patient: in oder eben Dolmetscher:in. Ich habe nie gemerkt, dass die Stimmung gedrückt ist. Man bekommt ja von den Medien mit, dass im Gesundheitsbereich überall zu wenig Personen zu viele Stunden arbeiten. Aber da die Mitarbeiter:innen dort den Service von SAVD auch als sehr hilfreiches Tool sehen, dass ihnen eben diesen Arbeitsalltag erleichtern kann, werde ich überall sehr freundlich empfangen. Ich habe nie ein schlechtes Gefühl bekommen, wenn ich in eine Justizanstalt, ein Krankenhaus oder eine öffentliche Einrichtung gegangen bin. Aber ich kann mich wahrscheinlich auch ganz gut abgrenzen.