Wir stellen vor: Operations Managerin Jasmin Deghais
In unserer Serie „Wir stellen vor“ wollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gesicht geben. Dieses Mal haben wir mit unserer Operations Managerin Jasmin Deghais über ihren Arbeitsalltag bei der SAVD gesprochen.
Was hat dich zu SAVD gebracht und was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich bin mittlerweile knapp sechseinhalb Jahre bei SAVD dabei. Davor habe ich Ernährungswissenschaften studiert und nebenbei im Verkauf gearbeitet. Ab und zu habe ich auch für Verwandte oder Bekannte gedolmetscht und habe bei der Kampagne mit den syrischen Flüchtlingen am Hauptbahnhof geholfen. Gleichzeitig gab es eine Stellenausschreibung bei SAVD für einen Laiendolmetscher für Arabisch auf die ich mich dann beworben habe. Zwei Wochen später habe ich eine Anfrage bekommen für eine freie Stelle bei der Service Line. Da habe ich zunächst in Teilzeit angefangen und bin dort auch 3 Jahre geblieben. Ja, so hat das eigentlich angefangen. Ich habe mich für etwas anderes beworben und bin jetzt noch immer dabei.
Was machst du jetzt bei der SAVD und wie kam es dazu?
Tatsächlich war ich in drei Abteilungen. Drei Jahre bei der Service Line, ein Jahr beim Customer Relations Management und jetzt bin ich im Operations Management. Bei der Serviceline war ich die Schnittstelle zwischen den Kunden und Kundinnen und Dolmetscher:innen, im Sales Management habe ich die Kundenperspektive kennengelernt. Das Gute beim Operations Management ist, dass ich mit sehr vielen Dolmetscher:innen zu tun habe und verschiedene Sprachen betreue. Ich bin jetzt schon zwei Jahre in dieser Abteilung.
Was sind deine alltäglichen Aufgaben im OPM?
Die Hauptaufgabe liegt darin, die Dolmetscher:innen administrativ zu verwalten und zu betreuen. Zu schauen, dass die Sprachen gut genug mit den entsprechenden Dolmetscher:innen besetzt sind. Wir haben täglich Ausfälle. Deshalb muss man auch immer vorausschauend denken und planen. Für den nächsten Tag, die nächste Woche, den nächsten Monat. Die Dolmetscher:innenbetreuung ist auch ein wichtiger Bestandteil. Wir sind Ansprechpersonen für die Dolmetscher:innen, wenn es um Ihre Dienstpläne, ihren Urlaub, ihren Zeitausgleich geht. Alles, was den Dolmetscher:innendienst betrifft, wird bei uns angefragt.
Was ist dabei die größte Herausforderung?
Da gibt es einige. Es ist immer viel los. Jeder von uns betreut mehrere Sprachen, das heißt es sind auch mehrere Dolmetscher:innen, für die man die direkte Ansprechperson ist. Sofort antworten und die wichtigen Infos durchgeben, z.B. bei Terminverschiebungen. Da muss man immer mitdenken, dass die betreffenden Dolmetscher:innen informiert werden. Die Dienstplanerstellung – das ist eine der größten Herausforderungen. Dabei muss man auf die angegebenen Verfügbarkeiten der Dolmetscher:innen achten, schauen, dass keine Lücken entstehen, dass immer genügend Dolmetscher:innen online sind. Und der Kunde oder die Kundin nicht lange warten muss, dass hat eigentlich die höchste Priorität. Dass außerdem Termine, die ausgemacht wurden, auch eingehalten werden. Und dass, wenn jemand ausfällt, sofort Verstärkung organisiert wird. Das ist auch eine der Hauptaufgaben vom Operations Management. Immerhin haben wir ca. 430 Dolmetscher:innen, die aufgeteilt sind auf 4 Personen – es gibt also immer was zu tun.
Insgesamt ist, glaube ich, die größte Herausforderung den Überblick über das alles zu behalten. Man muss an viele Dinge gleichzeitig denken.
Was macht dir am meisten Spaß oder gefällt dir am besten?
Am meisten gefällt mir, dass wir etwas sehr Tolles anbieten. Wir arbeiten daran, dass Sprachbarrieren überbrückt werden können. Es ist außerdem schön dazu beizutragen, dass z.B. ein psychiatrisches Gespräch stattfinden kann. Wir haben manchmal auch sehr sensible Themen, wie Genitalverstümmelung bei Frauen, leider auch Missbrauch oder Operationsaufklärungen. Sprache ist einfach der Schlüssel, um Verbindungen zu Menschen aufzubauen. Wenn man diese Möglichkeit nicht hat, finde ich das unglaublich traurig. Und ein Teil davon zu sein, dass das eben doch möglich ist, das freut mich schon. Außerdem auch der ständige Kontakt. Man lernt so viele unterschiedliche Menschen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen kennen.
Hast du noch Extraprojekte, die du betreust?
Nein, ich bin voll ausgelastet mit meinen Aufgaben im Operations Management.
Wie hat sich deine Tätigkeit gewandelt, seitdem du bei SAVD bist?
Mit jedem Abteilungswechsel habe ich was Neues dazu gelernt und etwas mitgenommen bzw. konnte auch was mitgeben. Es ist unglaublich, wie viele Änderungen ich auch miterlebt hab. Als ich damals in der Service Line gestartet habe, waren wir drei Personen. Jetzt sind es ca. 13. Ich habe mitbekommen, wie die Firma wächst, der Kundenstamm wächst, die Dolmetscher:innenanzahl wächst und auch wie wir stetig mitwachsen.
Wie findest du die Möglichkeit remote arbeiten zu können?
Ich bin ein großer Home-Office Fan. Ich mag, dass wir die Möglichkeit haben, beides zu machen. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, dass es diese Möglichkeit gibt. Dass das nicht alle Firmen anbieten. Das ist ein riesengroßer Pluspunkt, dass wir das in Anspruch nehmen können.
Was machst du in deiner Freizeit, um abzuschalten?
Tatsächlich ist es bei mir dann recht ruhig. Ich lese viel, ich koche sehr gern oder schaue mir einen Film an und versuche dann einfach bisschen runterzukommen. Durch den stressigen Alltag, vor allem am Vormittag und viel telefonieren, bin ich einfach froh, wenn ich das Handy auf die Seite legen und auf stumm stellen kann. Ich brauch dann die Zeit für mich. Außerdem verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Das ist dann der Ausgleich.
Gibt es etwas, was du besonders gern kochst? Vielleicht auch etwas Spezifisches aus deinem Heimatland Tunesien?
Ja, ich koche sehr gerne tunesische Gerichte. Also Couscous z.B. da gibt es schon einiges. Ist eine sehr deftige, sehr scharfe Küche, die auch etwas mehr Zeit braucht. Da kann man schon mal so eineinhalb Stunden einem Gericht widmen. Aber: Es macht Spaß und ich freue mich, wenn ich andere Leute bekoche. Viele Zutaten hole ich auch aus Tunesien.
Letzte Frage: Hast du etwas bei SAVD gelernt, was du auch in deinen Alltag integrieren kannst. Wenn ja, was?
Nach dem Prinzip „Menschen eine Stimme geben, die sonst keine Möglichkeit dazu hätten“ lebe ich jetzt auch. Ich versuche außerhalb der Arbeitswelt sehr sozial zu sein, sei es durch Spenden oder es sei es durch kleine Hilfen wie eben das Dolmetschen oder ein offenes Ohr für jeden zu haben.
Ich lese mich auch öfters mal in Themen ein, die bei der Terminvereinbarung mit angegeben werden – natürlich bleibt da auch das ein oder andere hängen. Ich mache mir dann Gedanken, wenn ich das schwarz auf weiß lese, also z.B. Flüchtlingsgeschichten oder Erstuntersuchungen bei Kindern, die Waisenkinder sind – das nimmt mich schon mit.
Meine Arbeit hat mich aufmerksamer und sensibler für soziale Themen gemacht. Und ich bin auch immer ganz stolz, wenn ich erzähle, wo ich arbeite.