Wir stellen vor: Unser COO Andreas Neuwirth
In unserer Serie „Wir stellen vor“ wollen wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gesicht geben. Dieses Mal haben wir mit unserem Chief Operating Officer (COO) Andreas Neuwirth über sich und seinen Arbeitsalltag bei der SAVD gesprochen.
Was hat dich zur SAVD geführt?
Ursprünglich habe ich eine Ausbildung im Bereich der Hotellerie und Gastronomie gemacht. Ich habe dann viele Jahre in Bars gearbeitet und nebenher studiert. Meine Schwerpunkte an der Uni waren Tourismus Management und berufliche Weiterbildungen für Erwachsene und Unternehmen. Da ging es darum, wie man Workshops im beruflichen Umfeld abhält oder was es für Strategien, Methoden und Medien gibt, um Erwachsene erfolgreich zu schulen. Die Stelle bei SAVD im Sales, auf die ich mich 2017 beworben habe, hat ganz gut zu meinem doch recht statistik-lastigen Studium gepasst. Die Möglichkeit mit meiner Tätigkeit dort einen Beitrag zur Überwindung von Sprachbarrieren zu leisten, hat sehr mit mir resoniert. Meine Frau kommt aus Serbien – ich weiß daher aus eigener Erfahrung wie schwer es für jemanden sein kann, wenn man neu in ein Land kommt und die Sprache noch nicht spricht.
Was genau machst du bei SAVD?
Seit knapp über einem Jahr bin ich als Chief Operating Officer (COO) im Einsatz, was bedeutet, dass ich für das operative Geschäft der SAVD verantwortlich bin. Das reicht von diversen Kennzahlen richtig strukturieren, erfasse und eruieren, um alles im Hintergrund steuern zu können, über die Implementierung von Prozessen bis hin zur Unterstützung des Alltagsgeschäfts. Da ich im Bereich Sales begonnen habe, liegt mein Fokus immer noch sehr stark auf der Betreuung der Kundinnen und Kunden. Zwischenzeitlich war ich auch für das Product Development verantwortlich – die Verbesserung der Produkte, die wir täglich verwenden, ist daher auch eines meiner Anliegen.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?
Das spannende ist, das nicht jeder Tag gleich ist. Das gefällt mir auch sehr gut, ich bin kein Fan von Monotonie. Es melden sich z.B. Kundinnen und Kunden direkt bei mir, wenn sie Probleme oder Anliegen haben, um die ich mich dann kümmere. Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr divers, so auch deren Arbeitsalltag, dementsprechend kommen sie mit Wünschen auf mich zu, welche durch unsere derzeitige Lösung noch nicht abgedeckt sind. So gibt es z.B. Anfragen für unser Buchungstool, wo nun auch spezielle Informationen für die spätere Verrechnung hinterlegt werden können. Außerdem werden regelmäßig neue Projekte ins Leben gerufen, an denen ich arbeite. Mittlerweile haben wir auch viele Projektpartner:innen wie Cisco Deutschland. Einen typischen Arbeitsalltag gibt es bei mir in dem Sinn also nicht.
Was siehst du als größte Herausforderung in deinem Job?
Das Zeitmanagement. Glücklicherweise haben wir genügend Aufgaben und das täglich. Das muss mit strategischer Planung ausbalanciert werden.
Wie beurteilst du neusten Entwicklungen am Markt, wenn es ums Remote-Dolmetschen geht?
Natürlich kommt man gerade nicht mehr an KI vorbei. Da gibt es schon Werbungen für Geräte, in die man reinspricht und der Text bereits in der anderen Sprache ausgegeben wird oder Earpods durch die man bereits alles in der jeweiligen (eignen) Sprache hört. Da tut sich gerade sehr viel – glücklicherweise ist das für SAVD noch nicht gut genug. Eines unserer Ziele bei SAVD war und ist nach wie vor das Bewusstsein bei Kundinnen und Kunden zu schaffen, dass die Arbeit professioneller Dolmetscher:innen einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft darstellt. Das haben wir auch bisher gut geschafft und daher sind viele kritischer gegenüber KI-Tools in diesem Bereich geworden.
Denkst du, dass sich die Weiterentwicklung von KI-Tools im Dolmetschbereich in den nächsten Jahren negativ auf die Dienstleistungen wie jene der SAVD auswirken wird?
Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, ja. SAVD ist aber ein sehr resilientes Unternehmen, das sich immer wieder Neuerungen sowie Wünschen bzw. Anforderungen der Kundinnen und Kunden anpasst. Ein Teil unserer Arbeit wird sicherlich durch künstliche Intelligenz ersetzt werden. Ich bin aber der Meinung, dass der Mensch, also der persönliche, echte Bezug weiterhin das Premium-Modell ist. Jemanden zu haben, mit dem ich sprechen kann und der mich über Sprachbarrieren hinweg persönlich unterstützt etc. – das ist etwas, was uns hervorhebt.
Wie könnte KI Dolmetscher:innen bei SAVD unterstützen?
Zum Beispiel durch Tools für Notizenführung oder ähnliches. Dort muss aber beachtet werden, was im Rahmen des Datenschutzes und der technischen Hilfsmittel überhaupt möglich ist. Welche Features von speech-to-text darf ich überhaupt einsetzen? Kann diese Technik zwei Sprachen gleichzeitig in einem Gespräch erfassen?
Denkbar wäre auch eine Spracherkennung bei den Kundinnen und Kunden selbst, um herauszufinden, welche Sprache der:die Klient:in tatsächlich spricht. Auch für die Vor- und Nachbereitung von Gesprächen, oder bei der Terminplanung, wären Unterstützungen durch KI-Tools hilfreich.
Was glaubst du, hat sich in 10 Jahren verändert?
Die Technik entwickelt sich immer schneller. Repetitive Gespräch wird man sicherlich in absehbarer Zeitrecht leicht mit einer KI abdecken können. Man braucht aber im Hintergrund dafür die Datenbank. Wir bei SAVD bieten u.a. nicht nur die Mainstreamprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch an, sondern auch sowas wie Rumänisch oder verschiedene persische Dialekte. Die Datenbanken dafür fehlen noch. Spezialist:innen, wie sie bei uns angestellt sind, könnten diese Datenbanken verwalten und überprüfen. Diejenigen, die gerade noch die Arbeit verrichten, sind in Zukunft vielleicht die, die sie überprüfen. Aber das sind alles nur Vermutungen. Auch hier müssen wieder Themen wie der Datenschutz, Informationssicherheit und adäquate gesetzliche Rahmenbedingungen beachtet werden.
Wie hast du dich durch deine Tätigkeit bei SAVD weiterentwickelt und was hast du gelernt?
Gut Ding braucht Weile. :-D Gerade bei den öffentlichen Einrichtungen gibt es sehr viele Prozesse, die durchlaufen werden müssen, bevor es Bewegung gibt. Das ist ein starker Kontrast zu dem, was ich vorher gemacht habe. In der Gastronomie und Hotellerie ist alles eher ein Tagesgeschäft und damit relativ schnell abgeschlossen. Das hat am Anfang ein wenig gedauert, mich da umzustellen und nicht mehr jeden Tag alles fertig machen zu wollen. Dadurch bin ich auch etwas ruhiger geworden.
Als inoffizieller Fotograf der SAVD – machst du das auch in deiner Freizeit?
Fotografie ist wohl mein größtes Hobby und lässt sich auch wunderbar mit meiner Reiselust kombinieren. Es hat für mich auch einen recht meditativen Charakter und hilft mir beim Abschalten von der Arbeit.
Wenn du dir etwas bei SAVD wünschen könntest, was wäre das?
Dass die Work-Life-Balance für alle Kolleginnen und Kollegen inklusive mir, passt. Dass nach wie vor alle gerne in die Arbeit kommen. Ich finde wir haben irrsinnig tolle Kolleginnen und Kollegen – das schweißt sehr stark zusammen und ich würde mir wünschen, dass das auch so bleibt und dass man den Mitarbeiter:innen auch in Zukunft noch mehr bieten kann, z.B. auch Sozialräume. Dafür braucht es auch eine gewisse, wirtschaftliche Stabilität, relativ zu einem gewissen Wachstum, um das gewährleisten zu können. Zudem wünsche ich mir auch, dass wir faire Dienstleister sind und bleiben und unsere Kundinnen und Kunden weiterhin gut unterstützen können. Ich hätte tatsächlich auch gern, dass SAVD noch größer und internationaler wird. Es wäre schön, wenn wir unsere Dienstleistungen in Zukunft in vielen anderen Ländern, auch mit anderen Ausgangsprachen anbieten und damit breitflächiger Menschen mit Dolmetschungen bei diversen Themen unterstützen können.